Tipps für Allergiker – das hilft wirklich!

Naturmaterialien im Wohn- und Schlafbereich versus Hausstaubmilben plus ein Interview mit Dr. Gernot Walder zur Hausstaubmilben Allergie.

Hausstaubmilben verstecken sich gerne in dicken Polstern, Vorhängen und alten Teppichböden, wobei unser Bett wohl ihr liebster Tummelplatz ist! Hausstaub oder herumfliegende Pollen sind oft Auslöser für einen trockenen Hals, Husten & Niesen sowie gerötete Augen, man bekommt wenig Luft und schläft auch dementsprechend schlecht. Vollständig loswerden können wir unsere kleinen Mitbewohner leider nicht, mit ein paar Tipps kann man den Milbenbestand und die damit auftretenden Symptome aber deutlich reduzieren:

Teppiche aus Schafschurwolle sind eine hilfreiche Unterstützung für Allergiker. Foto: Eduard Senfter

Mehr Lebensqualität durch allergiefreundliches Wohnen.

Jeder Allergiker weiß: Eine allergiefreundliche Wohnumgebung bedeutet Lebensqualität! Entgegen weitverbreiteter Annahmen ist die Wohnausstattung mit Teppichen, Kissen oder sonstigen Deko-Elementen dabei jedoch keinesfalls völlig tabu. Ein Teppich aus Schurwolle verschönert nicht nur den Wohnraum, sondern ist sogar eine hilfreiche Unterstützung für Allergiker. Auf glatten Böden sammelt sich der Staub, wird aufgewirbelt und verteilt sich im Raum – dieser müsste also mindestens alle zwei Tage gereinigt oder feucht gewischt werden. Ein Teppichboden hingegen bindet Staub und Milbenkot und sorgt für eine reine Raumluft. Damit sich die Milben jedoch nicht im Teppich einnisten, unbedingt regelmäßig und gründlich absaugen! Bei der Struktur gilt: Je glatter, desto besser! Hochflorteppiche sind anfälliger für Staub- und Milbenansammlungen.

Schafschurwolle wirkt wahre Wunder beim Kampf gegen Hausstaubmilben.

Unsere handgefertigten Naturmatratzen enthalten natürliche Materialien wie Schafschurwolle, Naturlatex oder Kokosfasern.

Unser Bett – der Hotspot für Hausstaubmilben.

Milben lieben feucht-warmes Klima und ernähren sich hauptsächlich von unseren Hautschuppen – das Schlafzimmer bzw. unser Bett ist also ein absoluter Hotspot! Entscheidend für den Milbenbefall ist die Feuchtigkeit des Schlafumfeldes und der Bettwaren. Schafschurwolle ist atmungsaktiv & temperaturregulierend. Überbetten und Kissen gefüllt mit Schafwolle können also Feuchtigkeit aufnehmen, verhindern Schwitzen unter der Bettdecke und sorgen dadurch für ein trockenes Bettklima – und das gefällt den Milben ganz und gar nicht! Wichtig: Bettwaren regelmäßig lüften! Für Allergiker eignet sich am besten eine Bettwäsche aus Pflanzenfasern wie Baumwolle oder Leinen. Durch die klima- & feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften leistet auch sie ihren Teil zu einem gesunden Schlafumfeld.

Die richtige Matratzenwahl spielt für Allergiker ebenfalls eine wichtige Rolle. Matratzen mit Naturlatex sind besonders atmungsaktiv und bieten Milben keinen Lebensraum. Zusätzlich empfehlen wir einen abnehmbaren, waschbaren Überzug aus Baumwolle oder Leinen.

Um eine so weit wie möglich milbenfreie Umgebung zu schaffen, müssen wir ihnen auch die Nahrung entziehen. Milben ernähren sich hauptsächlich von unseren Hautschuppen. Je trockener unsere Haut ist, desto mehr schuppt sie sich auch. Unsere Haut mit feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten zu versorgen hilft dabei, die Menge an Hautschuppen, die bei uns im Bett landen, zu reduzieren. Um die restlichen Hautschuppen kümmert sich dann wieder die Wunderfaser Schafschurwolle: Diese kann durch ihre Struktur Hautschuppen aufnehmen, binden und wieder an die frische Luft abgeben.

Hygiene & Sauberkeit im Bett ist natürlich unumgänglich, um den Milbenbefall zu reduzieren. Auf unserem Blog haben wir 6 Tipps zur richtigen Betthygiene für euch zusammengestellt.

Die richtigen Bettwaren sind ausschlaggebend für gesunden & erholsamen Schlaf. Foto: Eduard Senfter

5 Fragen an Dr. Gernot Walder

Wir haben den Facharzt für Hygiene und klinische Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin getroffen und ihm ein paar Fragen zur Hausstaubmilben-Allergie gestellt:

  1. Wie erkennt man eine Hausstaubmilben-Allergie? Wie kann ich diese zu einer anderen Allergie unterscheiden?

„Die klassischen Symptome einer Hausstaubmilben-Allergie sind, wie eigentlich bei den meisten Allergien, Hautausschlag, Husten, ein trockener Hals, leichte Infekte usw. Nur aufgrund der Symptome lässt sich also nicht feststellen, gegen was genau man allergisch ist. Jedoch verrät uns eine Blutabnahme, um welche Allergie es sich handelt.“

  1. Sind die Symptome einer Hausstauballergie das ganze Jahr über konstant?

Ja, die Hausstauballergie ist grundsätzlich ganzjährlich vorhanden. 

  1. Welche Langzeitfolgen bzw. Risiken kann eine Allergie gegen Hausstaubmilben mit sich bringen?

Das ist individuell sehr verschieden. Bei einer schweren Allergie können durchaus chronische Beschwerden bestehen – das ist aber die Ausnahme.

 

  1. Wie kann ich mich auf eine Hausstaubmilben-Allergie testen lassen?

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich auf eine Hausstaubmilben-Allergie testen zu lassen: Durch eine Blutabnahme oder einen Intrakutantest, wobei hauptsächlich die Blutabnahme durchgeführt wird. Testen lassen kann man sich bei fast allen Internisten, Hautärzten & Hausärzten.

  1. Was raten Sie einem Allergiker? Welche Tipps haben Sie für ein allergiefreundliches Wohnen?

In erster Linie ist es wichtig, den Schadstoff so gering wie möglich zu halten – eine gute Raumhygiene kann deshalb ausschlaggebend sein! Es gilt, vor allem Milben, die sich recht oberflächlich befinden, loszuwerden. Das gelingt mit leicht abnehmbaren & zu reinigenden Bezügen. Schwierig wird es bei Möbel- bzw. Einrichtungsstücken, die sich nicht leicht säubern lassen. Hier können sich die Milben unbeschwert vermehren, die Symptome werden verstärkt. Eine Sensibilisierungs-Therapie kann im Einzelfall die Symptome durchaus abstellen oder zumindest mildern. Bei einer Hausstaubmilbenallergie ist die Erfolgsquote jedoch eher gering.

Mit der richtigen Raum- & Betthygiene könnt ihr die kleinen Unruhestifter also bereits gut in den Griff bekommen – auf Nimmer-Wiedersehen Hausstaubmilben!