HEILWOLLE – VON DER NATUR IN DIE HAUSAPOTHEKE!

Heilwolle – auch Fettwolle genannt – ist ein uraltes Heilmittel, dessen pflegende, entzündungshemmende und heilende Wirkung bereits in der Antike vom griechischen Arzt Dioskurides gelobt wurde. Offiziell bestätigt wurde die Heilwirkung bei verschiedenen Anwendungen im Jahr 1885 durch den deutschen Pharmakologen Oskar Liebreich. Wie die Heilwolle gewonnen wird und wo sie ihre Anwendung findet, lest ihr hier:

Die Gewinnung der Fettwolle

Die Schafschur und Sortierung der Wolle haben bei der Herstellung von Heilwolle einen besonderen Stellenwert und sind entscheidend für deren Qualität und Wirkung. Für unsere Heilwolle werden die Schafe (graue Steinschafe oder braune Bergschafe) in Innervillgraten schonend von Hand geschoren, die Wolle dabei nach Qualitäten sorgfältig sortiert. Für die Heilwolle wird nur das Wollvlies vom Rücken verwendet, das
sich durch besondere Feinheit und Kräuselung auszeichnet. Dieses Vlies wird dann von Hand mit lauwarmem Wasser gewaschen. Dabei werden Verschmutzungen, Heu- und Strohreste entfernt. Durch diese schonende Verarbeitung bleibt der wichtige Wirkstoff Lanolin (Wollfett) in den Wollfasern erhalten. Durch den hohen Lanolingehalt fühlt sich die Wolle ganz seidig an und hat einen feinen „Wollgeruch“. Die handgewaschene Schurwolle wird dann luftgetrocknet und anschließend auf der Kardebei „Villgrater Natur“ so lange gekämmt, bis sie sich wie weiche Watte anfühlt.

Die Wirkung

In unserer Region wurde Fettwolle über viele Jahrhunderte von den Hirten und Bergbauern zur Linderung verschiedenster Beschwerden angewendet. Besonders bei Rheumatismus, Gelenkschmerzen, Hautkrankheiten, bei Wundliegen, Windeldermatitis bei Kleinkindern, bei Hals- und Ohrenschmerzen oder auch als Stilleinlage wirkt die Wolle bei direktem Hautkontakt durch die Aufnahme des Lanolins und ihre wärmeregulierende und feuchtigkeitsausgleichende Eigenschaft entzündungshemmend, heilend und hautpflegend. Zusätzlich eignet sich die gebrauchte Wolle sehr gut als Langzeitdünger im Blumenkasten, im Gemüsebeet oder im Garten als Schneckenschutz und ist zu 100% recycelbar.

Die Anwendung

Die aufgelockerte und gekämmte Rohwolle oder das Rohwollvlies sollen direkt auf die Haut der betroffenen Stellen aufgelegt und mit einem weichen Tuch locker fixiert werden. Schon nach kurzer Zeit spürt man ein wärmendes, entspannendes und leicht kribbelndes Gefühl als Zeichen der positiven Wirkung. Die feinen, gekräuselten Wollhärchen regen die Durchblutung der Haut an, das Lanolin wird von der Haut aufgenommen und kann so seine lindernde Wirkung entfalten. Die Wolle ist äußerst atmungsaktiv und sorgt auch dafür, dass Sauerstoff an die Haut gelangt. Unsere in einem speziellen und wollschonenden Trockenfilzverfahren von „Villgrater Natur“ hergestellten Liegematten sind für die Ganzkörperhautpflege besonders geeignet und entfalten ihre hautpflegende und durchblutungsfördernde Wirkung vor allem bei direktem Hautkontakt. Das Lanolin aus der Fettwolle wird je nach Körpertemperatur selbstregulierend von der Haut aufgenommen. Wenn man das Gefühl hat, dass die Wolle trocken wird, sollte das Vlies oder die Filzmatte gegen frische Produkte gewechselt werden.

Wolle dient somit nicht nur zur Herstellung verschiedener Produkte – wir können uns ebenso die heilenden Kräfte der Heilwolle zunutze machen. Dieser entzündungshemmende, hautpflegende und heilende Rohstoff aus der Natur sollte definitiv in keiner Hausapotheke fehlen.

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